Pflegestützpunkte spielen bei der Versorgung von Senioren in den meisten Bundesländern eine wichtige Rolle. Auch einige ostdeutsche Länder verfügen über eine Reihe an Pflegestützpunkten, an denen sich betroffene Senioren und deren Angehörige mit Fachpersonal über die Fragen und Herausforderungen der Pflege austauschen können. Dazu gehören der Um- oder Ausbau von altersgerechten Anlagen innerhalb des Hauses, wie eine barrierefreie Dusche oder Badewanne, aber auch alltägliche Fragen, wie die Beantragung von Pflegegeld oder anderweitiger Unterstützung. Der folgende Artikel soll dabei eine grobe Übersicht über die Verfügbarkeit von Pflegestützpunkten geben.
Brandenburg verfügt derzeit über 19 Pflegestützpunkte, die sich über die 18 Landkreise verteilen – der einzige Landkreis mit mehreren Pflegestützpunkten ist die Oder-Spree-Region mit Vertretungen in Eisenhüttenstadt und Erkner. Zusätzlich verfügen mehrere Pflegestützpunkte über Außenstellen. Dies vergrößert effektiv die Reichweite der Stützpunkte und gibt Senioren in diesen Regionen die Gelegenheit, zeit- und ortsnah Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine Übersicht zu den Brandenburger Pflegestützpunkten mit Adressen, Öffnungszeiten und Kontaktmöglichkeiten ist im Internet verfügbar.
Mecklenburg-Vorpommern bietet in jedem seiner sechs Landkreise mindestens zwei Pflegestützpunkte an. Dazu kommen Angebote in den kreisfreien Städten Rostock und Schwerin. Darüber hinaus können Bürgerinnen und Bürger in regelmäßigen Abständen an sogenannten Sprechtagen teilnehmen. Diese finden an Standorten statt, die keine permanenten Pflegestützpunkte haben. Das Angebot wird somit deutlich erweitert und auch Menschen in anderen Regionen des Bundeslandes verfügbar gemacht.
Die mecklenburg-vorpommerschen Pflegestützpunkte besitzen zudem eine Besonderheit. Seit dem 14.09.2019 stehen sie, Kraft der Unterstützungsangebotelandesverordnung, auch als Anlaufstellen beziehungsweise Servicepunkte für Nachbarschaftshelfer zur Verfügung.
Sachsen ist neben Sachsen-Anhalt eines der wenigen Bundesländer, welche die Einrichtung von Pflegestützpunkten ablehnen und auf eine eigene Lösung setzen. Zwar arbeiten Pflegekassen, wie im Modell der Pflegestützpunkte, eng mit den regionalen Behörden sowie dem Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz zusammen, die Bearbeitung von Anliegen erfolgt jedoch durch die regionalen Angebote des sogenannten PflegeNetzes.
Das PflegeNetz ist dezentral angelegt, um Einzelfälle möglichst effektiv bedienen zu können. Die einzelnen Standorte erfüllen im Wesentlichen beratende Funktionen und stellen Kontakt zu unterschiedlichen Anbietern von Pflegeleistungen her. Weiterhin richtete das Land im Jahre 2019 die in Dresden gelegene „Fachservicestelle für Alltagsbegleitung, Nachbarschaftshilfe und anerkannte Angebote zur Unterstützung im Alltag“ ein. Diese befasst sich mit den alltäglichen Herausforderungen des Umgangs mit Senioren in Sachsen.
In Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen gibt es zahlreiche Angebote für Senioren und Angehörige, die über die Pflege, ihre Organisation oder bestimmte Maßnahmen zur Förderung des Wohnens im Alter, wie die Einrichtung einer barrierefreien Badewanne oder einer barrierefreien Dusche, informieren.
Besonders ist hierbei die exponierte Rolle Sachsens als Bundesland ohne Pflegestützpunkte hervorzuheben. Die Landesregierung setzt nunmehr bereits seit vielen Jahren auf eine eigene Lösung, das PflegeNetz. Dessen Einrichtungen kümmern sich regional um die Belange von Senioren und stellen damit ebenfalls eine wertvolle Unterstützung für die Bevölkerung dar.